Die präkolumbische Sammlung Posset

Großartige Werke geheimnisvoller Hochkulturen

Auktion in Würzburg:
Samstag, 7 März 2020 - 12 Uhr

Vorbesichtigung in Würzburg:
4 bis 6 März 2020 von 10 bis 19 Uhr
7 März von 9 bis 14 Uhr

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Anna Maria Posset (1922-2018)

Präkolumbien, Sammlung Anna Maria Posset
Photo: Posset family

Mit 20 und inmitten der Kriegsjahre studiert Anna Maria Posset ab 1942 Lehramt für Deutsch, Geschichte und Sport an den Universitäten in München, Prag, Heidelberg und Erlangen.

Nach ihrem Abschluss 1949 und einigen Jahren Schuldienst, lässt sie sich 1956 beurlauben und geht für eine Lehrtätigkeit an das Goethe-Institut nach Buenos Aires. Erst wenige Jahre zuvor, 1951, war das Institut in München als Nachfolge der Deutschen Akademie gegründet worden. So betritt auch Anne Maria Posset mit der noch jungen Einrichtung in Buenos Aires Neuland. Sie bleibt drei Jahre – Zeit, die ihr auch Reisen nach Tiahuanaco in Bolivien und Machu Picchu in Peru ermöglicht.

Nach ihrer Rückkehr lehrt sie an verschiedenen Instituten und Schulen in Süddeutschland. 1962/1963 führt sie eine mehrmonatige Reise zu weiteren Kulturstätten in Süd- und Mittelamerika, vor allem in Mexico.

Als in den 1970ern neue pädagogische Seminare für die steigende Anzahl an Hochschulabsolventen eingerichtet werden, leistet sie noch einmal Pionierarbeit.

Ob Künstler der Moderne, wie Paul Gauguin, oder zeitgenössische, wie Keith Haring, ob Sammler, wie Helena Rubinstein oder Anton Roeckl, noch heute würdigen Kunstsinnige und Kenner weltweit die Werke dieser komplexen, und bis heute geheimnisvollen Hochkulturen.

Rund 25 Werke umfasst die Privatsammlung von Anna Maria Posset.

Mexiko, Maya, Jaina, Präkolumbien, Sammlung Posset

Mexiko, Maya, Jaina ~ 500-900 AD

Peru, Nazca, Präkolumbien, Sammlung Posset

Eines von zwei seltenen Federpanelen, Peru, Nazca ~ 300-400 AD

Mexiko, Olmeken, Präkolumbien, Sammlung Posset

Mexiko, Olmeken, ~ 1000-800 v. Ch.

Präkolumbische Kunst - Rezeption in der Moderne

Schon seit dem 19. Jahrhundert versuchte sich die Moderne an afrikanischen und  Kunsttraditionen und der Ästhetik präkolumbischer Werke.  Paul Gauguin, der seine ersten Lebensjahre in Peru verbrachte, imitierte figürliche Keramiken der Moche-Kultur; Henry Moore ließ sich zu Beginn seiner Laufbahn als Bildhauer von einem im Palais du Trocadéro in Paris ausgestellten Abdruck einer Chak-Mool-Plastik inspirieren, die sein gesamtes Werk entscheidend prägen sollte.

Die Haltung moderner Künstler zur präkolumbischen Kunst war jedoch nicht einhellig affirmativ; sie galt oft als zu monumental, starr und repetitiv. Dennoch vermochte Pablo Picasso in einer Konversation mit Brassaï ein einzelnes Kunstwerk wie die aztekische Skulptur eines Kopfes mit dem Reichtum einer Kathedralenfassade zu vergleichen.

In späterer Zeit hat sich Jackson Pollock von der Chavín-Kultur beeinflussen lassen, und Strömungen wie Land Art trugen in den 1960er Jahren erheblich zur kunsthistorischen Würdigung von Phänomenen wie den Nazca-Linien bei.

Auch die neuzeitliche lateinamerikanische Kunst mit Vertretern wie Joaquín Torres García, Roberto Matta und Rufino Tamayo suchte und fand in der Kunst untergegangener indigener Völker vielfach Inspiration. Im Werk der Malerin Frida Kahlo insbesondere dient die aztekische Bildwelt deutlich der Versicherung einer nationalen mexikanischen Identität und verbindet die ästhetische mit der politischen Dimension. Ihr Mann Diego Rivera tat sich auch in der Sammlung präkolumbischer Kunst hervor; die über 50.000 Objekte seiner Sammlung sind heute im Museo Anahuacalli in Mexiko-Stadt ausgestellt. [Quelle: wikipedia]