Seltene Elephantenmaske "sama", vor 1914
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Lot: 232
87. Tribal Art AuktionSeltene Elephantenmaske "sama", vor 1914
Côte d'Ivoire, Worodugu Region, Malinke
Provenance | Size | Starting price / estimated price |
---|---|---|
Old British Collection | L: 145 cm |
25000 EUR
plus 27 % commission, VAT, transport and insurance |
Holz, schwarze Patina, Kaolin, helmförmig, mit extrem langen Stoßzähnen, einwärts gebogenem Rüssel und großen scheibenförmig abgeflachten Ohren, der scharfgratig abgesetzte Stirn-/Nasengrat flankiert von knopfförmig erhabenen Augen, geometrische Ritzskarifikationen, handschriftlich aufgebrachte Sammlungsnummer "61.943" rückseitig, min. besch., Spuren von Insektenfrass, kleinere Fehlstellen (Ohrenränder), rep. (Bruchstelle: Rüssel), Risse, Farbabrieb.
Eine sehr ähnliche Maske aus dem Musée National, Abidjan, Côte d'Ivoire, abgebildet bei Ross, 1992, S. 127.
In der südöstlichen Malinke Region, "Worodugu"genannt, finden sich Maskentänze, die mit dem Mande-Wort "do" bezeichnet werden. Diese Tänze werden im Rahmen des höchsten islamischen Opferfestes, "tabaski" aufgeführt. Die Tanzaufsätze bedienen sich bestimmter Tierformen und stehen repräsentativ, als eine Art Identitätsmerkmal, für bestimmte Bevölkerungsgruppen, wobei es sich um ganze Dorfgemeinschaften, einzelne Dorfbezirke oder einzelne soziale Gruppen handeln kann. Es lassen sich u. a. Büffelmasken "sigi", Wasserbock-Masken "senze" oder Elefantenmasken "sama" unterscheiden. Letztere weist als Darstellung des größten lebenden Landtieres in Afrika auch die größten Ausmaße auf.
Die "do"- Masken treten gemeinsam auf, wobei jede mit ihren Tanzvorführungen versucht, sich besonders hervorzuheben und eine Vorrangstellung zu erlangen. Jede Maske wird begleitet von einem eigenen Gefolge und Musikanten, die von einem rituellen Spezialisten ("gnambla") angeführt und von einem "griot" (=berufsmäßiger Sänger, Dichter und Instrumentalist) begleitet werden. Die von ihm vorgetragenen Geschichten und Lieder, sowie die Maske selbst, dienen dazu den Menschen ihre historische Identität in Erinnerung zu rufen.